Der fliegende Reporter oder das romantische Kennenlernen der royalen Dame

Es gibt Schlimmeres, als einmal schnell (quasi über Nacht) nach London düsen zu müssen. Ich war bereits zwei Mal in meinem Leben in London – gesehen oder erlebet habe ich von der Stadt jedoch ganz ehrlich null. Im zarten Alter von zehn Jahren durfte ich mit meiner lieben Familie und einer kleinen Freundesgruppe meinen Urlaub in Schottland verbringen. Damals war es übrigens – nur falls ihr gerade fragen wolltet – noch nicht weit her mit Reini „quartercask“ Whiskyenthusiast (aber das ist mal wieder eine andere Geschichte)… London hieß damals „Umsteigen in Heathrow“ und ein paar Stunden Aufenthalt, die ich im Disney Store verträumt habe! Das hätte eigentlich nur Willy Wonka und ein Haufen Schoki toppen können.

Mein zweiter Flirtversuch mit London ist gerade ein Jahr her. Das wunderschöne Areal des London Syon Park war Austragungsort des Western Europe Finals der World Class Competition, dem ich als mixender Teilnehmer beiwohnen durfte. Aber von der Stadt (das Hotel liegt etwas „außerhalb“) habe ich wieder genau nichts mitbekommen.

Lucky Three

Aber – das Sprichwort frei interpretiert – man trifft sich immer dreimal im Leben! Und versprochen, diesmal wird’s was mit uns, also London und mir! Während diese Zeilen aus meiner Feder laufen, sitze ich zwar erst im Flugzeug („please switch off all electronic…..“ jaja, ihr kennt das ja!), aber heute Abend werde ich erstmalig durch die City watscheln.

Übrigens, ich trage „S“, klein geschnitten

Sinn dieser Kurzaufenthaltsübung sind zwei Termine mit F&B Director und General Manager des Savoy Hotels, die mich zu einem persönlichen Kennenlernen nach Großbritannien gebeten haben. Dem vorangegangen sind gefühlte 20 Telefoninterviews, ein Hardcore-Assessment Test, der gleich den Großteil aller potenziellen Bewerber aus dem Rennen wirft, dazu hat mich wahrscheinlich 13 Mal der britische Geheimdienst durchleuchtet und weiß jetzt meine Short- und Sockengröße. Das klingt ein bisschen salopp, aber ich sehe das durchweg positiv und stimme diesem Verfahren zu. Und ich muss festhalten, dass ich unglaublich freundlich und offen behandelt wurde und regen und netten Austausch mit den diversen Managern des Hotels pflegen durfte. Jetzt heißt’s also noch „Hallo!“ zu den ganz großen Bossen sagen. Hoffentlich kann ich auch einen verstohlenen Blick in die American Bar werfen, um das Ambiente, den Duft von Geschichte, das Flair und die Anmut dieser für viele fast heiligen Hallen aufzusaugen – vielleicht ja auch gemeinsam mit einem kleinen Getränk?! Und wenn Zeit und Müdigkeit  (Ausdauer) es zulassen, packe ich die Wanderstiefel aus und mache mich vom Savoy auf in Richtung Mayfair, wo das Connaught Hotel liegt und Ago Perrone mit dem Martini-Trolley durch die Gegend düst.

Google Maps, Maßstab 1:1?

Daniel hat letztes Jahr kurz über die sportlichen Distanzen der Millionenmetropole geschrieben, wenn man zu Fuß unterwegs ist. Mal schauen, ob das alles wirklich nur auf der Karte so klein aussieht :D Ich erkunde eine neue Stadt sehr gerne „per pedes“, das Gefühl, das man für die Umgebung bekommt, ist dabei immer faszinierend.

„Könnten Sie jetzt bitte Ihren Lap….“ – Ja gut, ich hör’ schon auf!

Ihr Lieben, vielleicht kann ich euch ja auf dem Rückflug schon mehr Neuigkeiten erzählen!
Bis dahin, beste Spirits über den Wolken,
Euer Reini